Die Asiatische Hornisse
Die nächste Gefahr lauert!
Varroamilbe oder Amerikanische Faulbrut – diese Gefahren für Honigbienen sind schon lange bekannt und es gibt mittlerweile Möglichkeiten, sie in den Griff zu bekommen. Doch jetzt droht den Bienen und auch anderen Insekten eine weitere große Gefahr.
Die Asiatische Gelbfußhornisse erobert gerade Deutschland, nachdem sie bereits die südwestlichen Nachbarländer befallen hat. Sie ist so gefährlich, dass sie von der EU als invasive Art eingestuft wird und mit dem Ziel einer vollständigen und dauerhaften Beseitigung verfolgt wird. Als invasiv wird eine Art eingestuft, wenn sie sich dermaßen ausbreitet, dass die Biodiversität gefährdet wird und einheimische Arten zu verschwinden drohen.
Die Asiatische Gelbfußhornisse ist etwas kleiner als unsere einheimische Hornisse, Kopf und Brust sind komplett schwarz, der Hinterleib gelb geringelt und sie hat gelbe Beine.
Die Königinnen der Asiatischen Gelbfußhornisse starten schon bei 15 Grad im zeitigen Frühjahr mit dem Nestbau eines sogenannten Primärnests und pflegen die Brut, bis die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind. Sie legen dann weiterhin Eier und etwa im August ist das Nest zu klein und es wird mit dem Bau eines Sekundärnests begonnen. Während das erste Nest etwa so groß wie ein Handball ist und auch in Holzstapeln oder im Boden gebaut sein kann, wird das zweite Nest meistens hoch in den Bäumen (bis zu 10 Meter) versteckt. Es ist tropfenförmig, kann einen Umfang von über einem Meter haben und der Eingang ist meist seitlich.
In solchen Nestern gibt es zwischen 6.000 und 13.000 Hornissen (bei einheimischen Hornissen sind es ein paar hundert Tiere) und es können von 350 bis zu 1.000 (!) Jungköniginnen aufwachsen. Mitte September verlassen erst die Drohnen (Männchen) und danach die Königinnen das Nest, um sich zu paaren und dann begattet in einem Versteck zu überwintern. Viele dieser Königinnen gründen dann im Frühjahr in der Nähe des alten Nests eine neue Kolonie.
Was macht die Asiatische Gelbfußhornisse so gefährlich für andere Insekten?
Diese Hornissenart ist extrem aggressiv und angriffslustig (bei Menschen nur in unmittelbarer Nähe zum Nest). Sie ernähren ihre Brut von anderen Insekten und haben es vor allem auf die Honigbienen abgesehen. Haben sie einen Bienenstock entdeckt, können sie diesen nach und nach komplett zerstören. Sie packen die Bienen, beißen ihnen Kopf und Hinterleib ab und fliegen mit dem eiweißreichen Bruststück zurück zum Nest. Sind diese Angriffe eine ernste Bedrohung für das Bienenvolk, so verfällt es in eine sogenannte Flugparalyse: Die Bienen erstarren förmlich, verlassen das Nest nicht mehr und können so auch keine Nahrung für ihren Nachwuchs herbeischaffen.
Die Deutschen Imkerverbände, Behörden und Naturschutzverbände rufen die Bevölkerung dringend auf, Vorkommen der Asiatischen Gelbfußhornisse zu melden, vor allem die Sekundärnester, die sich hoch in den Bäumen befinden. Findet man sie, bevor die Jungköniginnen Ende September das Nest verlassen haben, dann kann durch Zerstörung des Nests eine Ausbreitung verhindert werden. Es wird jedoch davor gewarnt, eigenmächtig aktiv zu werden, denn dies kann sehr gefährlich werden. Auch sollte eine Verwechslung mit der heimischen Hornisse unbedingt ausgeschlossen werden, denn diese steht unter Naturschutz und das Zerstören ihrer Nester ist strafbar.
Wer glaubt, eine Asiatische Hornisse oder ein Nest gesehen zu haben, sollte möglichst ein Foto machen und dieses mit dem Fundort an den örtlichen Imkerverein, den NABU, die Untere Naturschutzbehörde oder andere Fachbehörden melden.
Autorin: Ute Leukel-Fischer
Quelle: Deutsches Bienenjournal
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