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AutorenbildDenise Sachs

Bienen in Limbach


Wir treffen heute Angela Porkert aus Limbach. Angela hat die faszinierende Tätigkeit des Imkerns von ihrem Vater gelernt und bildet heute selbst neue Imker*innen aus.

Bevor wir uns den Bienenstöcken nähern, ziehen wir die schützenden Anzüge mit den charakteristischen Imkerhauben über. Als Angela den Deckel des Stockes öffnet und eine Wabenplatte herauszieht, steigt der herrliche Geruch nach Bienenwachs auf. Während wir beobachten, wie die Bienen an ihren Waben arbeiten, erklärt Angela einiges zu ihrer spannenden Tätigkeit.

Obwohl es im Frühjahr recht kalt war, haben die Bienen viel Nahrung gefunden und das erste Honigschleudern steht schon in den nächsten Tagen an. Die erste Nahrung im Jahr finden Bienen an Saalweiden, anschließend folgen Blühpflanzen und Bäume wie Löwenzahn, Robinie, Kastanie und Obstsorten. Aber richtig in Fahrt kommen die kleinen Sammler, wenn der Raps beginnt zu blühen.

Jetzt wo der die Rapsblüte ihrem Ende zugeht, sind andere Blühpflanzen besonders wichtig für die Bienen. Hierzu rät die Imkerin Blühstreifen nicht abzumähen und Pflanzen zu fördern, von denen die Bienen Pollen und Nektar sammeln können (Schaut hierfür mal im Blühkalender der Deutschen Wildtierstiftung vorbei https://www.deutschewildtierstiftung.de/aktuelles/wildbienenfreundliche-pflanzen). Das zu frühe und häufige Mähen im Garten und an Weg- und Feldrändern lässt den Blühpflanzen zu wenig Zeit, ihre Blüte und Aussaat zu erreichen.

Übrigens enthält nicht jede Blüte Nektar. Viele Balkon- und Gartenpflanzen, die sich bei Menschen großer Beliebtheit erfreuen, haben durch die Zucht die Ausbildung von Nektar verloren. Darauf kann man bereits beim Kauf der Pflanzen achten.

Wichtig ist laut der Imkerin auch die Zusammenarbeit von Landwirt*innen und Imker*innen, was in Limbach bereits sehr gut funktioniert. Zum Beispiel sollte die Ausbringung von Spritzmitteln frühestens nach 18 Uhr erfolgen, wenn die meisten Bienen schon wieder im Stock sind. Auch können neue Techniken angewendet werden, wie zum Beispiel die Rapsblüten mittels speziell geformter Spritzdüsen von unten zu besprühen, damit die Blüte nicht verunreinigt wird und die Bienen somit nicht beeinträchtigt werden.

Auch die Bienen selbst brauchen Hilfe, um Viren und Milben loszuwerden. Hierfür wird der Stock zweimal im Jahr nach der Honigernte bedampft. Um die Ausbreitung von Krankheiten möglichst zu verhindern, ist es wichtig, dass Imker*innen beim Veterinäramt und beim Imkerverein angemeldet sind. Die Stöcke werden registriert und im Falle einer Krankheit werden Imker*innen im Umkreis umgehend informiert.

Geht der Sommer seinem Ende zu, werden auch die pollen- und nektarhaltigen Blüten seltener und die Bienen bekommen Zuckerwasser oder Sirup als Futter. Da der Bienenstock mit seiner Königin überwintert, ist es wichtig, dass die Bienen gut genährt in die kalte Jahreszeit gehen. Dabei hilft in manchen Jahren aber auch ein Naturphänomen, das die meisten Autobesitzer gar nicht mögen. Die Imkerin nennt es Waldtracht. Dabei handelt es sich um die süße Ausscheidung von Blattläusen, den Honigtau, der auf dem Autolack fürchterlich klebt, für Bienen aber eine wichtige Mahlzeit darstellt. In ihrem Magen können sie aus dem Honigtau Honig bilden.

Vorsichtig schließt die Imkerin den Stock wieder. An einem kühlen Tag wie heute, fliegen nur wenige Bienen aus, dafür sind sie umso fleißiger im Inneren der Kolonie.

Den Honig von Angela könnt ihr, je nach Verfügbarkeit, im Verkauf von Bauer Schmidt an der B417 oder direkt in Limbach vor Ort erstehen.

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